Link kopieren

    4. Dezember

    Der Beitrag zum heutigen Barbaratag ist von Barbara Vogt (Haupt- und Rechtsamt der Stadtverwaltung Andernach). Frau Vogt hat übrigens in mühevoller Kleinarbeit über Jahre ein Heimatmuseum in ihrem Wohnort Udenhausen aufgebaut. Schauen Sie sich das doch mal auf der Homepage des Museums an: https://heimatmuseum-udenhausen.de/

    Die heilige Barbara

    Über das Leben der Hl. Barbara, deren Vater sie wegen ihres christlichen Glaubens selbst köpfte und anschließend vom Blitz erschlagen wurde, ist vieles bekannt. Auch dass Sie Patronin der Bergleute, Artilleristen und Feuerwehrleute ist. Weniger bekannt ist ihr Patronat über die Baumeister und Architekten, Turmwächter, Glockengießer und Glöckner, der Köche und vor allem der Sterbenden. Zudem gilt die Hl. Barbara als Nothelferin bei Gewitter, Feuer, Fieber und Pest.

    Es gibt viel Brauchtum rund um den Tag der Hl. Barbara, den 04. Dezember:

    Weit verbreitet ist die Sitte, am Barbaratag Forsythien-, Weiden-, Mandel-, Jasmin- oder Obstbaumzweige zu schneiden und diese drinnen im Warmen ins Wasser zu stellen. Zu Weihnachten erblühen diese Barbarazweige und symbolisieren neues Leben inmitten des Winters. In manchen Gegenden werden die Zweige auch als Barbarabaum benannt und sollen nur nach bestimmten Regeln (während des Vesperläutens oder mit abgewandtem Gesicht) geschnitten werden. Um eine reichliche Ernte zu erhalten, umgab man früher die Obstbäume mit einem Strohkranz.

    Eine weitere Möglichkeit, inmitten des Winters frisches Grün zu erhalten, ist der sog. Barbaraweizen, auch Adonisgärtlein genannt. Hier gibt man Weizenkörner in eine flache Schüssel, hält diese feucht und stellt sie in einen warmen Raum. Zu Weihnachten hat man dann eine grüne Schale, in die man eine Kerze stellt.

    Ein Sprichwort besagt: „Gibt Sankt Barbara Regen, bringt der Sommer wenig Segen“. Dies hat sich allerdings in den letzten Jahren kaum mehr bewahrheitet.

    Die Artilleristen (vornehmlich in der Schweiz und Österreich) veranstalten Barbaraschießen (22 Kanonenschüsse zu Ehren der Heiligen), Barbarataufen (Aufnahme junger Offiziere) oder Barbaraessen (Hochamt und festliches Mahl der Reservisten). Ein opulentes Barbaraessen pflegen auch die Bergleute.

    In Süddeutschland verkleiden sich beim sog. Bärbeletreiben junge Frauen als alte Weiber und ziehen lauthals durch die Straßen.

    Ich wünsche Ihnen allen einen frohen Barbaratag                

    Ihre Barbara Vogt