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    15. Dezember

    Frank Merken denkt heute mal über Alternativen zu bestimmten Ereignissen nach:

    Was wäre wenn“

    Heute spielen wir einfach mal das "Was wäre wenn?"-Spiel, zu dem ich Euch hiermit gerne einladen möchte.

    Was wäre denn vor über 2000 Jahren passiert, wenn in der römischen Provinz Judäa eine Pandemie grassiert hätte? Höchstwahrscheinlich hätten Josef aus dem Hause David und Maria sich erst gar nicht getroffen. Dann wäre da auch nichts angesagt mit seinem, ihm angetrauten Weibe. Allein schon solche Formulierungen sind ja politisch vollkommen unkorrekt. Wobei Begriffe wie "Ische" oder "heiße Braut" keine Spur besser wären. Maria wäre übrigens auch kein Engel erschienen, wenn sich damals in Nazareth schon Palästinenser illegal aufgehalten hätten. Auch die staatlich angeordnete Schätzung, die eine Volkszählung war, wäre ins Wasser gefallen. Gut. Das hätten jetzt die Vorfahren der Datenschutzgegner ganz bestimmt befürwortet.

    Eine Reise nach Bethlehem wäre somit auch obsolet gewesen. Alle Herbergen ohnehin geschlossen. Und selbst eine Zwangsvereinigung von Mensch und Tier in eiskalter Nacht ein Unding. Auf dem Felde ganz bestimmt keine Schafshirten. Am Himmel wären keine auffällig leuchtenden Sternkonstellationen sichtbar gewesen. Und somit hätten auch keine weisen Menschen sich in Mesopotamien auf einen langen, beschwerlichen Weg in ein Land gemacht, wo schon lange nicht mehr Milch und Honig fließen. Noch einmal zurück zu Maria. Auch sie hätte keinen Knaben geboren, sondern vielleicht gar ein Mädchen. Und dieses Wunder des Lebens und der Liebe wäre ohne Papierwindeln in der Krippe gelandet.

    An dieser Stelle ist jetzt eine Zäsur erforderlich. Denn auch das alles jetzt Folgende hätte es höchstwahrscheinlich niemals in der Weltgeschichte gegeben.

    Verharren wir noch einen kleinen Moment in der Antike. Einige orthodoxe Juden hätten dies befürwortet. Für fundamentalistisch eingestellte Juden hat es Jesus ohnehin nicht gegeben. Sie warten sogar heutzutage noch auf den Einzug des Messias durch das Goldene Tor in die Stadt Jerusalem. König Herodes wäre übrigens auch niemals als vielfacher Kindermörder in die Geschichte eingegangen. Und Judas wäre nie zum Verräter geworden.

    Wir wären übrigens heute auch nicht alle Moslems. Warum?  Weil der Islam, der ein paar Jahrhunderte als monotheistische Religion folgte, seine Wurzeln im Judentum und Christentum hat. Nicht umsonst wird die heilige Stadt Jerusalem von drei Religionen als sehr wichtige Stätte beansprucht.

    Im europäischen Mittelalter wäre der Kanzler des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, Rainald von Dassel, bei der Besetzung Mailands nie in die Versuchung geraten, die Reliquien der Heiligen Drei Könige einfach so "auszuleihen", nach Köln zu überführen und dort als ein sehr wichtiger Bestandteil dem neuen Dom einzuverleiben.

    Und dann kommen wir zum Schluss noch zu dem in Rheinland so geliebten Karneval. Ohne die Drei aus dem Morgenland gäbe es auch kein Dreigestirn. Übrigens auch keine Legende von der heiligen Ursula und den elftausend Jungfrauen. Und damit auch keinen Elferrat.

    Die Frage nach dem "Was wäre, wenn" ist natürlich zulässig. Entscheidend jedoch ist, dass für uns Weihnachten eine wichtige Bedeutung spielt und dies auch unabhängig vom Glauben jedes Einzelnen.